Typisch Typografie: Grundlagen, Gestaltung und Wirkung
Die wichtige Wirkung der richtigen Schrift
22. Juni 2018 | Thema: Digital Design
Beim Stichwort „Design“ denken viele Menschen zunächst an Bilder und Farben – das, was einem als erstes ins Auge sticht. Und natürlich sind aussagekräftige Fotografien, Illustrationen und eine ausgewählte Farbpalette wichtige Stilmittel in der digitalen Gestaltung. Sie unterstützen die Leselinie und vermitteln eindeutige Emotionen. Ein weiterer sehr wichtiger Faktor für das passende Look-and-feel digitaler Unternehmensauftritte ist zweifelsohne die Typografie – unterschätzen Sie niemals die Aussagekraft der richtigen Schrift!
Auch bei Kommdirekt ist die Auswahl der passenden Typografie fester Bestandteil des Designprozesses. Folgende Kriterien spielen dabei eine entscheidende Rolle:
- Emotionale Wirkung
- Verfügbarkeit
- Lesbarkeit
- Gesamtbild des Designs
Ein Blick zurück und ein Blick nach vorne
Viele Unternehmen haben bereits ein Corporate Design, in dem auch die Hausschrift definiert wurde. In den meisten Fällen – vor allem bei Traditionsunternehmen – bezieht sich das aber noch ausschließlich auf die Printkommunikation. Die wenigsten berücksichtigen auch die digitalen Medien. Wenn man also Unternehmen mit auf die digitale Reise nimmt, sollte man sich vor allem bei der Typografie im Klaren darüber sein, inwieweit diese Schrift mit der bereits definierten Printtypografie harmonieren muss.
Zuweilen kann auch die vorhandene Hausschrift mit in die digitale Welt geführt werden. Allerdings wurde früher für kostenpflichtige Schriften teils sehr viel Geld ausgegeben, die in einen Webauftritt eingebunden werden mussten und ggf. nicht auf allen Geräten einwandfrei dargestellt werden konnten. Daher ist der Trend in den letzten Jahren hin zu lizenzfreien Google Font Schriften gegangen, da diese problemlos ohne Darstellungsfehler und Kosten verwendet werden können.
Daher empfiehlt sich entweder die Wahl einer Google Font, die mit der bestehenden Printschrift gut kombinierbar ist oder aber die Hausschrift komplett zu digitalisieren und auch im Print einzusetzen.
Wenn noch gar keine Basis vorhanden ist, hat man das Vergnügen völlig frei an die Gestaltung der Typografie heranzugehen.
Serifen oder Serifenlose? Das ist hier die Frage
Die ersten Fragen, die ich mir stelle, sind: Passt eher eine Serifenschrift oder eine Serifenlose zum Unternehmensauftritt? Auch eine Kombination für Headline und Fließtexte ist denkbar. Werden Call-to-Actions in Versalien – also Großbuchstaben – dargestellt? Wie werden Textlinks optisch hervorgehoben?
Die Laufweite und der Zeilenabstand sind maßgeblich für die Lesbarkeit – vor allem bei digitalen Medien. Daher sollten auch diese Schriftkriterien bei der Auswahl eine Rolle spielen. Sie sehen, bei der Wahl der Typografie müssen viele verschiedenen Anwendungsfälle berücksichtigt werden, die alle eine andere emotionale und optische Wirkung erzeugen.
Quelle: Waewkidja – Freepik.com
Kombination von Typografien
Ein beliebtes Stilmittel ist die Kombination verschiedener Schriften. Beispielsweise erhalten Headlines eine andere Typografie als Fließtexte, um diese noch besser hervorzuheben und einen eigenständigen Charakter zu verleihen. Dadurch entsteht ein eigenes optisches Bild – zusätzlich zu der bildhaften Wirkung von Fotografien, Illustrationen oder Farbflächen. In diesem Fall bietet es sich auch an eine Schriftfamilie zu wählen, die sowohl Serifen als auch serifenlose Schriften enthält. So sind Laufweiten, Höhen und Proportionen aus einem Guss. Falls Schriften aus unterschiedlichen Familien gewählt werden sollten diese Kriterien berücksichtigt werden, um nicht zu viel Unruhe in das Gesamtbild zu bringen.
Grundsätzlich gilt: Man sollte es mit dem Kombinieren nicht übertreiben! Ausgewählte Akzente sind vorteilhaft, zu viele verschiedene Typografien sind zu viel des Guten und überfordern das Auge.
Aktuelle Typografie Trends
Beim Design spielen aktuelle Trends immer eine wichtige Rolle: Was ist angesagt, wie machen es andere, was wollen Kunden sehen? Auch bei der Typografie gibt es gewisse Trends – geometrische Schriften sind in den letzten Jahren sehr beliebt geworden. Diese Schriften verzichten komplett auf Schnörkel oder Serifen und sind sehr sauber, geradlinig und futuristisch. Parallel dazu bekommen auch handschriftliche Typografien wieder mehr Aufschwung, da sie jedem Design einen emotionalen und individuellen Charakter verleihen. Doch trotz aller Trends und Hypes sollte die gewünschte Wirkung der Schrift im Vordergrund stehen.
Seien Sie nicht um jeden Preis cool und modern! Nur wenn der Trend auch Ihre Unternehmensmission stützt, sollte man auf den Trendzug aufspringen. Aber immer im Hinblick auf Sinn, Langlebigkeit und Nutzen! Denn die Trends von heute können morgen schon wieder vorbei sein.
Mein Fazit zur Typografie
Typografie ist zwar nur ein Bestandteil von Vielen im Designprozess. Man muss aber immer das große Ganze im Auge behalten, da sich alle Bestandteile gegenseitig beeinflussen. Es lauern hier viele Gefahren aber auch viele Chancen, um den Unternehmensauftritt und dessen Aussage zu transportieren. Richtig gemacht bestärken Schriften andere Designelemente wie Bilder, Farben und anderen Content.
Sie brauchen Unterstützung in puncto Digitale Markenführung und dem Einsatz der richtigen Typografie? Sprechen Sie uns an!